verfasst, am 13. Dezember 2022 von Carolin

Einen eigenen “witzig!”-Stempel kreieren

Was in meinem Leben noch gefehlt hat, war definitiv ein “witzig!”-Stempel. Eine riesen Strom-Nachzahlung oder die Ankündigung der Mieterhöhung; die Einladung zur Hochzeit der oder des Ex oder einfach ein lustige Notiz von der Lieblingsmitbewohnerin auf einem Post-it – All diese analogen, schriftlichen Dokumente beweisen die Notwendigkeit eines “witzig!”-Stempels.

Für die Umsetzung habe ich online Stempelgummi bestellt, das möglichst geruchsarm und laserfähig ist.

Vektorgrafik

Grafisch möchte ich den Stempel reduziert halten und habe dabei in einer Grafiksoftware den Schriftzug “witzig!” in einer schönen Schriftart als Vektor umgewandelt und als witzigen Effekt das Ausrufezeichen um 180° gedreht. Ein runder Rahmen umgibt den Schriftzug, damit später beim Stempeln nicht aus Versehen der Hintergrund des Stempels mit auf das Papier drückt.

Beim Stempeln möchte ich nun das Motiv spiegeln und die Farben invertieren, sodass der Raum zwischen dem Kreis und den Buchstaben graviert wird. Das muss ich allerdings nicht händisch in meiner Vektordatei einstellen, sondern kann dafür die Einstellungen des Lasercutters nutzen.

In den Druckeinstellungen [General] wähle ich eine Auflösung von 1200dpi aus. Beim Lasern darf keine Flamme entstehen. Dazu nutze ich bei unserem 60Watt Laser folgende Einstellungen:

  • Rastern:
  • Geschwindigkeit: 15%
  • Power: 27%
  • Schneiden (Vektor) in zwei Durchgängen
  • Geschwindigkeit: 33%
  • Power: 36%

Bei den [Advanced]-Einstellungen im zweiten Raster der Druckeinstellungen wähle ich den Stamp Mode. Um eine gute Stabilität des Stempels zu generieren, stelle ich die Werte für “Shoulder” auf 26 und “Widening” auf 2. Außerdem aktiviere ich die “Mirror”- und die “Fence”-Funktion. Damit wird das Motiv gespiegelt und nur bis zur begrenzenden Haarlinie (der dünne Ring um das Motiv, an dem später auch geschnitten wird) graviert.

Durch die Stempeleinstellungen funktioniert es nicht, dass der Laser wie gewohnt erst graviert und dann direkt schneidet. Also habe ich das Schneiden als extra Druckauftrag gestartet. Und wiederhole hier den Vorgang.

Beim Gravieren bleiben die Rückstände des Stempelgummis in Form von Staub auf dem Motiv liegen. Dieser kann danach mit einem Pinsel entfernt werden.

Das Gummi wird dann noch mit Sekundenkleber auf ein Stück Holz geklebt. So lässt sich der Stempel gut handhaben. Jetzt noch ein Stempelkissen in der richtigen Farbe auswählen und es kann losgehen.

Über den Autor

Carolin

Caro. Festangestellt im Maker Space. Quatscht mich einfach mal an, dann helfe ich Euch dabei, eure Projekte zu verwirklichen.

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